(Nr.31) HAUSTIERE FÜR JEDEN MANN!

Von jeher werden wir „Urninge“ von den gnadenlosen Vetretern aus der Sparte heterosexueller Langeweile in einen Topf mit den sogenannten SODOMITEN geworfen. Das Wort „Sodomit“ kommt natürlich aus der biblischen Ecke und beschreibt die unbeschreiblich interessanten Zustände, die in den Städten SODOM und GOMORRHA geherrscht haben müssen. Leider ist das lange her und wir müssen uns stattdessen mit den schnöden Langatmigkeiten beschäftigen, die wir in den Herrenschwitzbädern der Erfurter Löbervorstadt erleben. Aber: (und schon sind wir wieder beim Thema:) In diesen schmierigen Saunen kann man immer häufiger ausgiebigen Diskussionen über die Vorzüge und Nachteile der Haltung von Haustieren lauschen. Lange ging es bei den Gesprächen in der sogenannten Underground-Schwulen-SZENE unserer Puffbohnenmetropole ja um die klassischen Themen:

? Wer mit wem, wo & warum, wie oft und ob es geklappt hat.
? Die neuesten Boy-Bands und wie man an mehr als Autogramme herankommt.
? Steuerbescheide.
? Frisurentips und Unterhosenauswahl.
? Wer betreibt die verrückteste Tucken-Sauna.
Und plötzlich, wie von Zauberhand, nehmen Schwitz-Gespräche zum Thema Haustiere regelrecht überhand. Am liebsten würde man die Tierchen zur Beweisführung wohl mit ins Griechisch-Römische Bad schleppen. Und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis der erste exlusive Gay-Dog-Watch-Service seine bunten Internetangebote schaltet und selbstverständlich auch an der Börse präsent ist.

Woher kommt wohl diese ausgeprägte Sehnsucht nach einem meist stummen Hausgenossen aus der Gattung der Hunde- oder Katzenartigen, der Zierfische oder Schwarmvögel? Eins ist klar: Sie widersprechen selten. Sie sind wunderbar abhängig von uns. Sie scheinen uns zu lieben. Und damit sind sie anscheinend gut für unsere verkorksten Seelen.

Es würde den Rahmen dieser kleinen Kolumne sprengen, auf die Unterschiede zwischen Hunde-, Katzen-, Reptilien- oder gar Primatenhaltern aus der Gattung des homophil orientierten Homo sapiens einzugehen, aber die einfachste Unterscheidung kann man hier schon mal treffen: Da gibt es Tierfreunde und Tiergegner. Ersteren macht es gar nichts aus, nach einem Erst-Kontakt mit dem New-Lover einen Pelz aus schmierigen Hundehaaren aus der neuen JOOP-Jeans bürsten zu müssen. Oder gar in der After-Sex-Phase das verspiegelte Bettchen mit einer riesigen Kartäuserkatze namens „Maria Callas“ teilen zu müssen. Und sie finden sich sogar damit ab, das wesentliche Teile des nitrofen-verseuchten Frühstücksei?s nach der ersten wilden Nacht einem himmelblauen Wellensittich namens Schnurzi gehören.

Die Tiergegner wiederum reagieren meist mit Negation oder Unwillen. Sie betreten keine Räume, in denen sich Bartagamen, Beagle oder Bambusäffchen aufhalten. Sie erfinden Ausreden oder flüchten wortlos. Aber was entgeht ihnen!

Nach unserer Erfahrung sind Haustierbesitzer ausgeglichener, ruhiger und bevorzugen langsamen und sehr speziellen Sex. Sie sind kontaktfreudiger und aufmerksamer. Sie haben einen gleichmäßigen Blutdruck und sind somit leistungsfähiger.

In diesem Sinne lautet unser heutiger Haushaltstip auf Binsenweisheitsgröße gebracht:
Marcel hat einen Schäferhund,
und das bestimmt nicht ohne Grund.

In diesem Sinne: Wuff!

Marcello Libelle

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