(Nr.52) Nervöse Zuckungen zur vorweihnachtlichen Zeit

Nun, kurz vor dem Fest, dass hierzulande Weihnachten genannt werden will, stehen sie wieder an: die Nörgeleien und das Jammern über den ach so nervenzerreißenden Weihnachtseinkauf. Hervorgebracht von den Scharen Erfurter Brüder und Schwestern, die doch ihren Liebsten nur ein schnuckliges Geschenk mit einer roten Plüschschleife drumherum in Rabattmengen günstig erhandeln wollen. Und für die schönen Abende zu zweit braucht man schließlich auch noch ein Päckchen Silberlametta und die Kondome mit Weihrauchgeschmack.

Ehrenwerte Ziele, die unterstützt werden sollten.

Dennoch muss jetzt Schluss sein mit dem erbärmlichen Weinen und Schluchzen über bläuliche starre Finger und kalte nass-gesiffte Füße nach dem täglichen Stöbern und gemütlichen Beisammensein auf dem Domplatz-Weihnachtsmarkt.
Auch das fiebrige Flimmern in den Augen und die vorerst bis zur Bescherung nicht abheilenden Gesäß- und Nackenzuckungen, die sich regelmäßig einstellen vor, während und nach dem kurzweiligen Einkauf in diversen, mit blinkenden buntbemalten Lämpchen erleuchteten Konsummeilen und -tempeln.
Von den klebrigen und sich unwillkürlich bewegenden Händen einmal abgesehen. Denn diese können fürwahr für sehr großen Ärger mit den schwarzgekleideten Einkaufstoreswächtern führen, die dem ganzen Spaß gekonnt und ebenso unwillkürlich ein jähes Ende bereiten werden.

Doch warum sollen wir nun aufhören mit dem Wehklagen, den schmerzhaft geröchelten Beschimpfungen!? Das ist doch schließlich Tradition und schon immer so gewesen! Und außerdem so sexy!

Nun, mein weißbekittelter Arzt des Vertrauens hat mich aufgeklärt. Denn:

Nervosität ist eine Zeiterscheinung!

Welche Dimensionen hinter dieser Erkenntnis stecken, wurde mir jedoch erst richtig ins Bewusstsein gedrängt, als auch ich endlich in den Genuss des Weihnachtseinkaufsfreudenmarktes kommen konnte. Nach langem Zögern und Abwiegen der Für und Pro mit prozentualer Gegenüberstellung und bilanzieller Auswertung.

So geschah es, dass mir dort eine Eingebung widerfuhr, so als ob der gute Mann in Rot persönlich erschienen und mir das blaue Licht der Weisheit an den Kopf geworfen hätte.

Ich erkannte also folgendes:

Das Weihnachtsfest ist nur einmal im Jahr, das ist nichts Neues. Und es dauert ganze zwei Tage. Was und wieder auf die Frage der Zeit zurückkommen lässt:

Nervosität ist also eine Zeiterscheinung, etwas, das mal da ist und dann wieder verschwindet, nach einigen Zeitperioden eben. Andersherum bedeutet dies also, diese Erscheinung, die unsere Finger klappern, den Kopf wackeln, die Füße wippen und die Lider zucken lässt, was wiederum zu Schlaflosigkeit und Störungen des Geschlechtslebens führt, ist absolut abhängig von der Zeit.

Und: nur von ihr allein.

Die vermehrten Umweltreizeinflüsse der modernen Zivilisation mögen eine Rolle spielen, aber nur auf dem Nebenschauplatz.

Auf den Punkt gebracht:
Die Lösung aller Probleme liegt in der Aushebelung der Zeit.
Oder:
Am 26. Dezember wird alles ein gutes Ende nehmen.

Bis dahin wünscht euch Yves vom Chilligays-Lebenshilfeteam viele entspannte und genießerische Stunden und ein gelungenes Weihnachtsfest.

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