Sendung | 29. August 2013

podcastlogo“Und dann ändert man eben seinen Körper” – Intimchirurgie zwischen Medikalisierung und Rohstoffisierung
Vortrag von Anna Katharina Messmer, Diplom-Soziologin und derzeit an der LMU München, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jenseits der Geschlechtgrenzen“

Die Selbstoptimierung mittels ‚Schönheitschirurgie’ ist im weiblichen Genitalbereich angekommen. Zur Intimchirurgie/Female Genital Cosmetic Surgery bzw. Vaginal Rejuvenation zählen Schamlippenkorrekturen, Modellierungen des Venushügels, Vaginalverengungen, Geburtsfolgenkorrekturen und G-Punkt-Unterspritzungen. Begründet werden diese Eingriffe zunehmend über ‚biologische Defizite’ und ‚medizinische Notwendigkeiten’. Der weibliche Körper erscheint hier abwechselnd als zu behandelndes, medizinisches Problem und als formbare Rohmasse. Dabei zeichnen sich zahlreiche Grenzverhandlungen ab: unter anderem zwischen ‚Natur’ und ‚Kultur’, zwischen ‚Krankheit’ und ‚Gesundheit’, aber auch zwischen ‚richtigen’ und ‚falschen’ Genitalien, zwischen ‚Zwang’ und ‚Selbstermächtigung’ sowie zwischen ‚Intimchirurgie’ und ‚Genitalverstümmelung’. Auf der Grundlage empirischer Analysen des Intimchirurgie-Diskurses werde ich diese Grenzziehungen nachzeichnen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fragen, wer die zentralen Diskursakteur_innen sind, die um Deutungshoheit kämpfen, und auf welche Strategien zur Begründung und Legitimation sie dabei zurückgreifen.

Playliste:
01 Sugar Rat-It’s A Heteronormative World No
02 Coin Operated Barb-Voices
03 Jenna Riot-Lipstick Lakes (Cindy Wonderful Remix)
04 Respect My Fist-Ich Blute
05 Kongenial-Schönes Land
06 Gretel’s Revenge-Kill The Bride

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